Change Management - Was steckt dahinter?

   

"Nichts ist beständiger als der Wandel" – dieses Sprichwort haben Sie sicher schon einmal gehört. Es ist viel Wahrheit darin enthalten, denn der Markt, die Anforderungen der Kunden und die Produkte ändern sich heute mit einer enormen Geschwindigkeit. Hier gilt es am Ball zu bleiben und sich den gegebenen Veränderungen anzupassen.

Ein häufiges Schlagwort in diesem Zusammenhang ist "Change Management". Was bedeutet dieser Begriff? Was möchte man damit erreichen?

Übersetzen wir "Change Management" als Begriff ins Deutsche, so ergibt sich "Veränderungsmanagement". Betrachtet man die Worte hingegen einzeln, so kann man change mit (sich) verändern, wandeln oder umstellen und to manage mit behandeln, führen oder möglich machen übersetzen. Es steckt also eine ganze Menge mehr dahinter. Change Management im Sinne von Veränderungen möglich machen umfasst sowohl den Umgang eines Unternehmens mit den ständigen Veränderungen als auch die flexible Anpassung an sie.

Change Management als eine Herausforderung

Aus diesem Grund sollte Change Management als eine Herausforderung betrachtet werden, die die Strukturen eines Unternehmens stark verändert. Es wird ein Wandel (change) von der klassischen Organisation (hierarchiegestützt, arbeitsteilig, produktorientiert) hin zu einer lernenden Organisation (selbststeuernd, teamgestützt, kundenorientiert) vollzogen.

So etwas stößt sehr oft auf Widerstand bei den Mitarbeitern, die sich gegen Neuerungen bzw. das Ungewisse wehren. Deshalb sollten die Mitarbeiter schon frühzeitig qualifiziert und mit den notwendigen Kompetenzen ausgestattet werden. Nur so kann erfolgreich gemeinsam ein lernendes Unternehmen entwickelt werden.

Die Führung in Veränderungsprozessen – das Change Management – erfordert eine besondere Art von Kommunikation. Der Change-Management-Ansatz geht davon aus, dass der Wandel nicht erduldet oder erlitten, sondern aktiv gestaltet und geführt wird. Der Erfolg ist ganz wesentlich davon abhängig, ob und wie die Mitarbeiter zur aktiven Mitwirkung gewonnen werden können. Information und Beteiligung an den für sie relevanten Aktivitäten muss zum richtigen Zeitpunkt und in angemessener Weise sichergestellt werden. Aber auch die Kommunikation nach außen nimmt ständig an Bedeutung zu und gerade in Zeiten des Wandels ist eine gute Marktkommunikation mit Kunden, Lieferanten, Banken usw. äußerst wichtig.

Für das lernende Unternehmen gilt es die stetigen Prozesse der Leistungserstellung – also alle Abläufe, die das Überleben einer Organisation in der Gegenwart sicherstellen – und die Innovationsprojekte – also alle Aktivitäten, die die Überlebensfähigkeit einer Organisation in der Zukunft garantieren – voneinander zu trennen und gleichzeitig miteinander zu verzahnen. Originäre Aufgabe der Unternehmensleitung wird es in Zukunft sein genau dieses Zusammenspiel zu steuern. Das Management der stetigen Prozesse wird hingegen in den Hintergrund rücken.

Mit dem Wandel der Organisation geht auch eine Änderung im Management einher. Die Manager müssen sich ebenfalls anpassen und ändern. Und genau hier stößt das Change Management oft an seine Grenzen. Die Änderungen werden von der Führungsetage nicht mitgetragen. Notwendige Anpassungen unterbleiben, weil jeder Mitarbeiter auf seiner Daseinsberechtigung beharrt.

Durch das Veränderungsmanagement könnten diesen Personen jedoch andere Aufgaben zukommen, die sie von Neuem fordern. Meist bringt das neue Aufgabengebiet eine höhere Motivation des Mitarbeiters mit sich, die er wiederum auf seine Mitarbeiter überträgt. Für das Unternehmen wird dieser Wandel zu einem besseren Ergebnis führen, denn die Ausrichtung an den Bedürfnissen der Kunden ist heute das Wichtigste.

Zum Abschluss noch einen kurzen Satz, den amerikanische Veränderungsmanager oft gebrauchen: 

"Manage change - or change management."


© by Udo Weller, Stand: 10. Mai 2001

Zurück zur Übersicht - Download als PDF-Datei